Die gleichen Köpfe, aber neu organisiert:
AAB Architekten ist nun integraler Bestandteil der jungheim Architektur.

Mit dem Fachbereich Baubiologie / AAB bauen wir eine Brücke zwischen Architektur und Biologie. Und widmen uns der ganzheitlichen Beziehung zwischen Mensch und seiner gebauten Umwelt.

Die Bauherrschaft balanciert auf ihren gefällten Baumstämmen nach der richtigen Mondholzphase - fürs neue Haus.
Unser Schaffen reicht von der praktischen Ausgestaltung des Raumes mit gesundem Raumklima bis zur Planung und Realisation von Minergie-A-ECO Mehrfamilienhäuser unter Verwendung natürlicher Materialien.
Dabei berücksichtigen wir ästhetische und funktionale Aspekte genauso wie die Nachhaltigkeit und das Wohlbefinden der Bewohner:innen. Für einen harmonischen und gesunden Lebensraum.
Mit mehr als zwei Jahrzehnten Erfahrung verfügen wir über fundierte Expertise in diesem Fachbereich. Wir beraten kompetent, planen mit Kostenbewusstsein und bauen mit Verständnis für innovative Technologien in Verbindung mit traditionellem Handwerk.

Beraten

Was sind baubiologisch sinnvolle Materialien? Was ist in der Bauplanung mit schadstofffreien, natürlichen Baustoffen zu beachten? Wir beraten gerne rund um die Wohngesundheit oder das ressourcenschonende Bauen.

Planen

Von Einfamilienhäusern über Bauernhäuser bis hin zu gesamtheitlichen Siedlungsentwicklungen – unser Spektrum erstreckt sich über diverse Bauprojekte. Wir setzen auf die sinnvolle Planung mit klarem Fokus auf ökologische Nachhaltigkeit und baubiologische Aspekte.

Vernetztes Bauen

Wir schaffen lokale Verbindungen zwischen unterschiedlichen Fachbereichen und Expert:innen, um ganzheitliche Lösungen zu entwickeln. Unser Netzwerk mit Fachplaner:innen und Handwerker:innen ermöglicht es, baubiologische Prinzipien optimal in die Planung und Umsetzung von Bauprojekten zu integrieren.

Begleiten (Selbstbau)

Für diejenigen, die ihren eigenen Weg gehen möchten, bieten wir professionelle Begleitung im Eigenbau. Unser Team unterstützt dich dabei, gesunde und nachhaltige Räume zu schaffen – ganz nach deinen individuellen Vorstellungen.

Forschen

Mit einem starken Engagement für kontinuierliche Weiterentwicklung forschen wir ständig nach innovativen Lösungen im Bereich Baubiologie und Nachhaltigkeit. Unser Ziel ist es, zukunftsweisende Ansätze zu entwickeln und diese in unsere Planung und Beratung einzubeziehen.

Materialien

Lehm

Lehm ist ein natürlicher Baustoff mit unzähligen Vorteilen. So ist er unter anderem schadstoffarm und recyclingfähig, hat wärmedämmende Eigenschaften und die Fähigkeit, Feuchtigkeit zu regulieren.

Stein

Stein als robustes Baumaterial verleiht nicht nur Stabilität, sondern auch zeitlose Ästhetik – ideal als nachhaltige Option für langlebige und ökologische Bauvorhaben.

(Mond)holz

Holz, insbesondere Mondholz, zeichnet sich durch seine Stabilität und Langlebigkeit aus und kann sehr vielseitig eingesetzt werden. So trägt das natürliche Material mit seinen Eigenschaften zu einer stabilen Raumatmosphäre bei.

Kalk

Kalk als mineralischer Baustoff schafft seit Jahrhunderten ein gesundes Raumklima. Der ökologisch verträgliche Baustoff vermittelt gleichzeitig eine zeitlose Ästhetik.

Hanf

Hanffasern haben hervorragende bauphysikalische Eigenschaften und werden seit vielen Jahren zum Dämmen von Häusern genutzt. Und noch mehr: In Verbindung mit Naturkalk ergibt sich der massive, isolierende Baustoff Hanfkalk.

Bauweise

Schadstofffreies und gesundes Bauen:

Wir legen grossen Wert darauf, gesunde und schadstofffreie Lebensräume zu schaffen. Unsere Materialien sind baubiologisch geprüft, und wir gestalten Innenräume, die das Wohlbefinden der Bewohner:innen fördern.

Raumklima

Ein behagliches Raumklima ist uns besonders wichtig. Wir verwenden baubiologische Prinzipien, um in unseren Entwürfen optimale Luftfeuchtigkeit, Belüftung und Temperatur zu gewährleisten.

Kreislaufwirtschaft

Unsere Bauweise setzt auf umweltfreundliche Materialien und Methoden, die Ressourcen schonen und eine nachhaltige Nutzung über den gesamten Lebenszyklus ermöglichen.

Re-Use und Upcycling

Die Wiederverwendung kompletter Bauwerke, Bauteile und Materialien ist entscheidend für eine zirkuläre Bauwirtschaft. Bei uns werden vorhandene Materialien nach Möglichkeit wieder eingesetzt und aufgewertet.

Low-Tech

Wir bevorzugen weniger Technik, und setzen auf bewährte konstruktive Lösungen, die sich in der Praxis bewiesen haben.

Passiver Solargewinn

Wir optimieren die Gebäudeausrichtung und Gestaltung, um mit natürlicher passiver Solargewinnung den Raum zu beheizen und die Beleuchtung effizient nutzen zu können.

Dampfdiffusionsoffen

Unsere Bauweise ist darauf ausgerichtet, eine Dampfdiffusionsoffenheit zu gewährleisten. Dies ermöglicht einen natürlichen Austausch von Feuchtigkeit und schafft so ein gesundes und ausgewogenes Raumklima.

Graue Energie

Wir berücksichtigen natürlich auch den Aspekt der grauen Energie. Durch die Auswahl von Materialien und Bauweisen minimieren wir den ökologischen Fussabdruck und setzen auf ressourceneffizientes Bauen.

Ecobau

Ganz nach Ecobau-Philosophie setzen wir auf umweltfreundliche Baupraktiken, einschliesslich nachhaltiger Baustoffauswahl und ressourcenschonender Prozesse.

Minergie

Wir integrieren Minergie-Prinzipien für energieeffiziente Gebäude nach Schweizer Standard. Dabei setzen wir auf hochwertige Dämmmaterialien, effiziente Heiz- und Kühlsysteme sowie erneuerbare Energien.
Arwed Junginger Architekt Baubiologe AAB ArchitektenArwed Junginger Architekt Baubiologe AAB Architekten

Leitung Fachbereich

Arwed Junginger
Architekt und Baubiologe SiB
Partner

T 031 533 60 62

Der Fachbereich AAB (ehemals AAB Architekten) wird durch Arwed Junginger, Dipl. Architekt/ Baubiologe SIB, Bauleiter geleitet. Wir arbeiten vernetzt mit anderen Architekt:innen, Fachplaner:innen und Ingenieur:innen zusammen.

 

Werkliste und Referenzen

Energieautarke Sanierung eines Einfamilienhauses, Beitenwil
Anbau an Käsereigebäude, Zuzwil
Ersatzanbau Frauenkappelen
Neubau Wohnbaugenossenschaft Via Felsenau III, Bern
Planung Umbau und Sanierung Bauernhaus, Gempenach
Aufstockung zum Generationenhaus – Fraubrunnen
Neubau Einfamilienhaus mit Mondholz, Koppigen
Neubau Minergie ECO A in Rosshäusern
Waschhaus Spinnerei zu Atelierräumlichkeiten und Wohnung
Einfamilienhaus – Siedlung Sternenmatt in Lüsslingen
Gesamtsanierung denkmalgeschütztes Oele-Stöckli – Münsingen
Neubau Wohnbaugenossenschaft Via Felsenau II, Bern
Umbau zum Reihenfamilienhaus
Neubau Wohnbaugenossenschaft Via Felsenau I, Bern
Beim Einfamilienhaus in Beitenwil wurde die bestehende asbesthaltige Eternit-Schindelfassade fachgerecht entsorgt und dem Gebaüde durch die vorvergraute, horizontale Lärchenschalung ein neues Kleid verpasst. Die Positionen der Balkone und Terassen wurde vom Bestand übernommen und in eine zeitgenössische Architektursprache übersetzt.
Die bestehende Aussentreppe wurde zurück- und im Gebäudeinnern wiederverbaut. Die alte Ölheizung wurde durch eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe mit einer Erdsonde ersetzt. Zusammen mit der Fotovoltaikanlage auf dem Dach, der neuen Isofloc-Dämmung und den 3-fach-isolierten Fernstern entstand so ein energieautarkes,
zeitgenössisches Gebäude auf dem Lande.
OrtBeitenwil
NutzungEinfamilienhaus
Planung2018-2019
Beim Gebäude handelt es sich um eine ehemalige, denkmalgeschützte Käserei von 1879 welches
heute als Mehrfamilienhaus bewohnt wird. Der bestehende Anbau mit Hühnerstall und Heulager im
nördlichen Teil des Hauses wurde bis auf die Fundation rückgebaut und in dessen Fussabdruck
entstand der neue Wohnbereich.
Der First des Baus wurde über den neuen Teil verlängert und vereint so «Alt» und «Neu» unter einem
gemeinsamen Dach. In nachhaltiger Bauweise entstand ein mit Schafwolle ausgedämmter
Holzständerbau mit einer innenliegenden Lehmspeicherschicht. Der zentrale Sandstein-Sitzofen erwärmen das Haus wohlig warm. Die Arbeiten wurden in enger Zusammenarbeit mit Handwerkern und der Bauherrschaft ausgeführt.
OrtZuzwil
NutzungMehrfamilienhaus
Planung2018-2019
Das bestehende Reiheneinfamilienhaus wurde aussen wie innen behutsam saniert. Durch den Ersatz der bestehenden Glas/Stahlkonstruktion des Wintergartens mit einer Holzkonstruktion wurde der Wohn- Essbereich des Erdgeschosses um eine helle und moderne Küche erweitert.

Der grüngräulich schimmernde Natursteinboden wurde im Küchenbereich mit Bodenheizleitungen ausgelegt und funktioniert bei sonnigen Tagen auch als Wärmespeicher. Der bestehende Korkboden der oberen Geschosse wurde neu geschlissen und geölt und erstrahlt nun im neuen Glanz. Auch energetisch wurde das Haus auf den neuesten Stand gebracht. Die alten Fenster wurden durch 3-fach Verglasungen ausgetauscht und ein neues Heizsystem mit Pelletofen wurde in Betrieb genommen. Im Boden und in den neuen Lehmplatten-Elemente der Wände im Erdgeschoss sind neue Heizverteilungsleitungen eingelegt.
OrtFrauenkappelen
NutzungEinfamilienhaus
Planung2017-2018
Die Einbindung des neuen Baukörpers mit dem Quartier wird durch eine städtebauliche Situation geschaffen, die viel Platz für private Atmosphäre zulässt. Gleichzeitig soll die öffentliche Nutzung des Strassenraumes durch Nutzungsangebote im Gebäude und die Gestaltung des dazugehörigen Aussenraumes gestärkt werden.

Grundsätze

• Aufgreifen der vorhandenen Struktur: oene Blockrandbebauungen und Riegel
• Erhöhung der Lebensqualität im Stadtraum: Durchdringung des Quartiers mit Grünzonen
• Stärkung der quartiermassstäblichen Strukturen: Differenzierte Zonen im öffentlichen Aussenraum
• Vervollständigung der vorhandenen kleinteiligen Strukturen: private Hofräume und Eingangsbereiche
• Stärkung gewünschter Qualitäten: Nachbarschaft und Überschaubarkeit, Treffpunkte, Ruhezonen

Ziele

Wohnen und Arbeiten, Erholung, Dienstleistung, Atelier, Café, Jugend- und Altentre:
• Leben am Ort, insbesondere für ältere Menschen in einem lebendigen Quartier
• Dadurch werden erhebliche Reduzierungen des motorisierten Individualverkehrs generiert
• Die Grundsätze des Städtebaus dienen somit auch dem Ziel des Minergie – P – eco – Standards

Aussenraumgestaltung: Zonierung und Übergänge

Der Centralweg wird zwischen Hofweg und Lagerweg verkehrsberuhigt und bietet im Zusammenhang mit einem Nachbarschaftstre oder anderer sozialer Dienstleistung die Möglichkeit, sich dort im Strassenraum aufzuhalten und zu treffen. Eine mittig angelegte Baumreihe liefert Schatten und lädt im Sommer zum Boulespielen ein. Einige grossformatige Granitblöcke geben Halt und markieren den Raum als Geschwindigkeitsstopper für den Ausnahmeverkehr.

Die Erschliessung zu den Hauseingängen und Treppenhäusern verläuft in dieser Zone ebenerdig. Mit Ausnahme der Atelierwohnung sind die Erdgeschosswohnungen 0,52m höher als der Fussweg, um einen Übergangsbereich zum Strassenraum zu schaffen. An der Ostseite befinden sich vor den Eingangsbereichen 0,50m hohe Podeste, die als sommerliche Wohnraumerweiterungen nach aussen mit vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten dienen. Im Innenhof der Überbauung wird die Tiefgaragendecke mit Erdsubstrat bedeckt, so dass den drei aisonettewohnungen die Aussenbereiche als Terrasse mit kleinem Garten zugeordnet werden können. Ein Privatweg am Ende der Gärten gewährleistet den Besucherzugang innerhalb des Grundstückes. Dem Schutz der Privatheit dient eine verschliessbare Gartenpforte an der Strasse. Die Bewohner der Obergeschosse können den Hofraum eingeschränkt an einem Aussenplatz vor dem Veloraum mit nutzen: Hier können Sitzplätze eingerichtet oder Velos repariert werden. Der Südügel des Gebäudes erhält einen Ausgang in den Hof, der auch als Fluchtweg dient. Im Norden kann der Bereich zwischen den beiden Gebäuden als Aussenraum des Ateliers definiert werden: Skulpturenschau oder Begegnungsstätte sind gleichermassen möglich. Die bestehenden Fassaden der Brandwände von Hofweg 11 und Lagerweg 12 werden begrünt und damit vertikaler Bestandteil der zu verschönernden Quartierlandschaft.

Zugänglichkeit und Barrierefreiheit, Parkierung

Zwei Liftanlagen sorgen für die mühelose Erreichbarkeit aller Wohnungen, auch von der Einstellhalle mit Parkierungsmöglichkeiten für PW, Solarmobile, Velos und andere Fortbewegungsmittel im Untergeschoss. Die Maisonettewohnungen sind per se nicht barrierefrei und können zu Besuchszwecken mit dem Rollstuhl über den Garten erreicht werden. Die Treppenhäuser erhalten im EG einen zusätzlichen Raum für Velos, Kinderwagen oder Rollstühle. Die 3 Abfall-Container haben ostseitig einen zentralen, geschützten Platz.

Architektonische Qualität

Das neue Gebäude versteht sich als eine aus dem Boden gewachsene monolithische Stadtlandschaft. Ziele sind energetisches Design zur Nutzung der Solarenergie (dachintegrierte Solaranlagen), modernes Ambiente für Neugieriges Wohnen und hochwertige, umweltschonende Materialien. Dieser Idee entspricht auch die Wahl eines einzigen Naturmaterials für die Fassaden- und Dachgestaltung: Robinienholz.

Innovation

Der Gebäudesprache lehnt sich das Haus im Dach an die vorhandenen Mansardendächer der Umgebung an. In der Ost- und Westansicht jedoch dreht es sich eindeutig in grosszügige Sheddächer, deren südgeneigte Flächen die Module der Solar- und Photovoltaiktechnik aufnehmen. 4 schräg gestellte Pultdächer unterstreichen die Unterteilung des Gebäudes in die geplanten Wohnmodule und runden die Stadtlandschaft zu einer Bergsilhouette ab. Durch Vorsprünge und Einschnitte entsteht eine wellenförmige Dynamik, die hofseitig durch die Gegenbewegung der auskragenden Balkone noch unterstrichen wird. Die Balkonbänder wirken wie ein aus dem Volumen herauswachsendes Geflecht und werden damit gliedernder Bestandteil der Gebäudelandschaft.

Konstruktion

Das Untergeschoss wird aus Recycling-Stahlbeton erstellt. Das gesamte überirdische Bauwerk wird in einer Systemholzrahmenbauweise gemäss der Dokumentation 83, Brandschutz im Holzbau, der (SIA und Lignum) ausgeführt. Die Umfassungswände der beiden Treppenhäuser und der Liftanlagen werden auch aus Recycling-Stahlbeton erstellt. Über die Aussenwände sowie die Wohnungstrennwände werden die Lasten bei einem rationellen Raster von 6.50 m abgetragen. Die freispannenden Brestaholz-Verbundbetondecken, die Treppenhausbeton-Konstruktion sowie die fensterfreien Aussenwandteile steifen das Gebäude aus. Es wurde darauf geachtet, dass Normbauteile eingesetzt werden können. Die Brandwände werden mit doppelschichtigen Brandschutzwandelementen schallentkoppelt ausgeführt.

Gesund wohnen mit Minergie - P- eco Standard

Die wichtigsten Eigenschaften der Holzrahmensystem-Konstruktion sind schadstoffarme Herstellung der Baustoffe, wenig und leicht trennbare Verbindungen, einfache Verarbeitung auf der Baustelle, kurze Bauphase und Erfüllung der Kriterien von Minergie - P - Eco. Es werden formaldehydfreie Holzbaustoffe eingesetzt. In die werkseitig vorgefertigten Holzaussenwand-, Decken- und Dachelemente werden nachwachsende Schafwoll- und Hanfisolationen eingebaut. Die U-Werte betragen für die Außenwände = 0.12 W/m2K, die Dachelemente = 0.09 W/m2K, Holz-Metallfenster Uw = 0.8 W/m2K. Die hinterlüfteten Holzfassaden- und Dachelemente bestehen aus widerstandsfähigen, holzfäulnisresistenten Robinienholz-Brettern. Die Dachentwässerung erfolgt verdeckt auf der wasserführenden Ebene unterhalb der Holzschalung. Die Innenleichtbauwände können flexibel gestellt werden und bestehen aus einer den erhöhten akustischen Anforderungen entsprechenden Holzständerbauweise mit Gipsfaserplatten. Der Lehm- und Kalkputz wird auf die innenseitige, 5 cm dicke Lehmplatten-Speichermasse der Aussenwandkonstruktion appliziert. Er reguliert die Feuchtigkeit und filtert die Raumluft. Die naturfarbigen Lehmverputze benötigten keinen Anstrich. Alle Wohnungen werden nach elektrobiologischen Erkenntnissen installiert und erreichen die Forderungen des GI-Labels für gutes Raumklima. Die Baustruktur hat eine lange Lebensdauer und ist so gewählt, dass sie auf simple Art mehrfachen Nutzungsänderungen angepasst werden kann. Bei einem allfälligen Abbau genügt ein Zweimuldenkonzept. Rückbaumassen sind nur inerte und Holzwerkstoff-Materialien – keine energiereichen und gewässerbelastenden Metalle. Die Dachabdichtung besteht aus einer EPDM-Folie und kann recycelt werden.

Energiekonzept und Haustechnik

Das Projekt erfüllt Minergie- P- Voraussetzungen dank kompaktem Baukörper und hochdämmender Aussenhülle. Die Sonnenenergie wird passiv über grosszügige, aber zweckmässig dimensionierte Fenster genutzt. Ergänzende Speichermasse liefert die Innenoberäche aus 5 cm dicken Lehmplatten. Eine sommerliche Überhitzung ist ausgeschlossen. Automatische Raffamellenstoren sorgen für effizienten Sonnenschutz. An den auskragenden Balkonen entstehen punktuelle Wärmebrücken. Diese werden mit isolierten Kragplattenanschlüssen gemeistert. Die Primäranforderungen eines Heizwärmebedarfs Qh von unter 15 kWh/m2a und einer gewichteten Energiekennzahl von 30 kWh/m2a werden bereits dank des Einsatzes der in dieser geologischen Zone möglichen Erdwärmepumpe und der kontrollierten Lüftung erreicht. Zusätzliche Energieträger sind Solarwärme (125 m2 Sonnenkollektoren für Warm- und zum Teil Heizwasseraufbereitung) sowie Solarstrom (bis 200 m2 Photovoltaikpaneele für Stromerzeugung). Die Sonnenkollektoren werden auf dem südlichen Baukörper montiert, die Photovoltaikanlage kann auf die restlichen drei südorientierten Dachächen platziert werden. Durch diese Massnahme wird Energie-Autarkie erzielt. Mittelfristig soll mit der Sonne auch die für diesen Bau notwendige graue Energie kompensiert werden.

Das Rückgrat für die Medienerschliessung bilden die neben den Nasszellen angeordneten Installationsschächte. Von da aus werden die Ab- sowie die Zuluftkanäle in den abgehängten Decken der Nasszellen und Gänge geleitet. Die Detailerschliessung aller Leitungen erfolgt in der Überbetonschicht der Bresta-Decken. Die Monoblocs der Lüftungen sind in je einem der vier Dachräume situiert. Die Installationsschächte führen die restlichen ver- und entsorgenden Medien an die Kellerdecke und von dort aus in den zentralen Technikraum. Dort befinden sich die Sanitärbatterie, die vier 2500l-Boiler und die Wärmepumpe. Die Wärmeabgabe erfolgt über eine separat regulierte, minimal temperierte Bodenheizung.

Wohnkonzepte

Durch die Gebäudeeinschnitte werden geschützte, deutlich ablesbare Eingänge auf der Strassenseite und private Rückzugsbereiche auf der Hofseite geschaffen. Die EG – Maisonetten erhalten kleine private Hofgärten und zusätzlich Balkone im 1.OG, um die Attraktivität dieser „Reihenhäuser“ zu steigern. Die Flexibilität der Grundrisse wird durch Zuschalten oder Abtrennen der verschiedenen Wohn- bzw. Nutzungsächen oder durch Schaffung von Zweitzugängen in die Wohnungen erreicht. Dadurch ist ein separat zugängliches Arbeitszimmer oder ein Einlieger – Raum (z.B. für Besucher) möglich. Auch Wohnen und Arbeiten kann in den Wohnmodulen problemlos miteinander verbunden werden. Das Verkleinern oder Vergrössern von aneinander liegenden Wohnungen wird durch Schalträume möglich. Die Zugänglichkeit der Maisonettewohnungen kann vom Treppenhaus auch zum Obergeschoss barrierefrei möglich werden. Die Nutzungsstruktur innerhalb der Wohnungen gliedert sich über den Eingangsbereich mit schliessendem grosszügigen Koch- und Essbereich zum offenen Wohnbereich. Erst dahinter folgt in den grossen Wohnungen ein privater geschlossener Rückzugsbereich mit den Zimmern der Familienmitglieder oder der Wohngemeinschaft mit einem extra Bad. Alle Wohnungen haben mehrere Zugänge zu den nach Süden bzw. Westen gelegenen Balkonen. Alle Wohnungen sind rollstuhlgerecht und barrierefrei gestaltet. Die überwiegend grossen Wohnungen geben Raum für eine insgesamt hohe Anzahl an Bewohnern: Familien, Wohngemeinschaften, Alters - WGs aber auch Paare oder Singles können hier gut leben.

Raumprogramm

Barrierefreies Wohnen in

• 3 kleinen Wohnungen mit 1- 2,5 Zimmern zu 43 – 65qm

• 7 mittleren Wohnungen mit 3 - 4 Zimmern zu 77 – 113qm
• 5 großen Wohnungen mit 5-6 Zimmern zu 125 – 147qm

davon

• 3 Maisonettewohnungen als Reihenhäuser im Geschosswohnungsbau mit Garten und Terrasse

dazu

• 1 Atelier zu 32qm mit angegliederter Wohnung und Terrassenplatz, Aussenraum für Ausstellungen im EG

Gewerbliche Räume im EG (insgesamt 126qm) mit folgenden Nutzungsmöglichkeiten:

• 1 Nachbarschafts- oder Seniorentreff mit kleiner Restauration und Büro
• Kinderkrippe / sonstiger wohnungsnaher Service, z.B. für Senioren
• 1 grösserer Laden bzw. aufgeteilt in 2 kleinere Läden oder Büros

Service

• Abstellplätze für Rollstühle, Velos und Kinderwagen im Eingangsbereich
• Parkierung Velos, PW etc., Waschküche, Abstellräume, Technik- und Schutzraum im Untergeschoss
• 2 Liftanlagen UG – 3.OG zusätzlich zur Treppenerschliessung
OrtFelsenau, Bern
NutzungMehrfamilienhaus
Planung2017
Das um ca. 1900 Bauernhaus steht in der Dorfkernzone von Gempenach im Seeland und ist als schützenswertes Gebäude im Bauinventar aufgeführt. Es wurde lange nicht mehr bewirtschaftet. Aus den amtlichen Unterlagen geht hervor, dass der Wohntrakt im Jahr 1986 zur Mietwohnung umgebaut wurde. Ansonsten blieb der Wirtschaftstrakt unangetastet und diente nur als Abstell- und Entsorgungsraum. Ohne Unterhaltsarbeiten und Investitionen ist der Wirtschaftstrakt heute durch Feuchte und das undichte Dach besonders schlecht erhalten.
Im Laufe der Substanzanalyse wurden die statischen Schwachstellen des Bestandes ermittelt. Gerissene Massivwände mit Fundamentsabsenkungen, morsche Balken und Stützen bestimmen den Aufwand zur Erhaltung des Gebäudes. Abfangungen, Verstärkungen und Teilerneuerungen der statischen Konstruktion hob das benötigte Investitionsbudget an. Eine Raumlösung nach heutigen Bedürfnissen mit viel Tageslicht und eine hohe Wohnqualität, eine energetische Sanierung sowie die Konzeption einer nachhaltige Haustechnik war das Ziel des Projekts. In Zusammenarbeit mit der kantonalen Denkmalpflege und der Bauherrschaft arbeiteten wir ein feingliedriges Raum- und Fassadenkonzept aus, in dem die ursprünglichen Strukturen in den Originalzustand zurückgeführt wurden. Das Projekt wurde bewilligt und wartet nun auf das Startzeichen
zur Umsetzung durch die Bauherrschaft.
OrtGempenach
Planung2015
Die Aufstockung als neue Wohneinheit für eine junge Familie wurde auf das bestehende Einfamilienhaus aus dem Jahr 1974 gesetzt. Die Konstruktion wurde mit vorgefertigten Holzrahmen-Bauelementen erstellt. Hinter der verschalten Holzständerkonstruktion mit Holzfaserisolation wurden raumseitig 5 cm dicke Lehmbauplatten eingebaut und mit Lehmputz veredelt. Das bestehende Erd- und Untergeschoss wurden in ihrer ursprünglichen Raumaufteilung und Nutzung beibehalten.
Die dachintegrierte Photovoltaikanlage erzeugt insgesamt 12'000 kWh/a Strom, welches dann ins öffentliche Netz eingespeist wird. Auf dem Dach installierte thermische Solaranlagen sorgen für Warmwasser, welches dann in den Wasserspeichertank geleitet wird. Bei kalten Wintertagen sorgt eine geringe Menge an Holz-Pellets zur Wärmeerzeugung im Speicherofen für wohlige Wärme im Wohnzimmer. Der Innenausbau wurde mit natürlichen Materialien gefertigt. Lehmwände- und Verputze verbessern entscheidend das Innenraumklima indem sie Luftfeuchtigkeit regulieren und auch als Wärme-/Kältespeicher funktionieren. Neben den guten raumklimatischen Eigenschaften sorgen sie mit ihrer leicht schimmernden Oberfläche für eine wohlige Atmosphäre. Die massiven Holzböden wurden in Eiche ausgeführt, und die Decken und Nassräume mit Kalkfarbe versehen.
OrtFraubrunnen
NutzungEinfamilienhaus
Planung2014-2015
Das freistehende Haus wurde aus ökologischen und nachwachsenden Rohstoffen gebaut, welche in der unmittelbaren Umgebung vorhanden sind: zum Beispiel das Mondholz aus dem nahe gelegenem Gemeindewald und die Lehmstampfwand- und die Lehmverputz-Materialien aus der eigenen Baugrube. Diese Materialien erzeugen durch die warmen und erdfarbenen Töne eine gemütliche und wohlige Atmosphäre, mit dem Ziel für die Bauherrschaft und deren Kinder eine gesunde, behagliche Wohnumgebung zu
schaffen. Durch die grossen, nach Süden gerichteten Glasflächen und den offenen Grundriss wird viel Sonnenwärme gewonnen, welche in der Stampflehmwand und den Lehmputzen gespeichert wird.

Der direkte Bezug zur Umgebung und dem grossen Permakultur-Garten war der Bauherrschaft wichtig, sowie eine energieautarkes Zuhause. Dafür gibt es auf dem Dach zwei Solaranlagen, und im Keller für das Warmwasser der Wandheizung und des Brauchwassers grosse Schichtenspeicher. Der elektrische Strom kommt aus der hauseigenen Photovoltaikanlage. Bei den stetig wechselnden Bedürfnissen und Platzansprüchen einer Familie wurden bereits in den ersten Planungsschritten Grundrissveränderbarkeit und Flexibilität
grossgeschrieben.

Durch ein von den Wohnbereichen getrenntes Treppenhaus und durch demontierbare Wände ist es möglich, das Haus bei Bedarf später in zwei separate Wohnungen zu unterteilen. Somit können die Bewohner ohne grosse Umstände ihr Generationenhaus den gemeinschaftlichen oder individuellen Lebensphasen anpassen. Mit ihrem Neubau hat die Familie ihre Wünsche und Träume für ein nachhaltiges Zuhause in die Wirklichkeit umgesetzt.
OrtKoppigen
NutzungMehrgenerationenhaus
Planung2012-2013
In ländlich idyllischer Umgebung in Rosshäusern, nicht weit von der Stadt Bern, steht das erste Minergie-A-ECO Haus der Schweiz. Es produziert mehr Energie, als es verbraucht und wurde nach strengen ökologischen, ökonomischen und energetischen Gesichtspunkten realisiert. Sinnigerweise steht es in der Gemeinde Mühleberg, dessen Kernkraftwerk seit längerem im Mittelpunkt mancher Stromdiskussionen steht. Das Haus besticht durch seine kompakte Bauweise, nordseitig mit Treppenvorbau und südseitig mit überdeckter Balkonanlage und Gartensitzplatz und Schwimmteich.


Konstruktion

Hinter der verschalten Holzständerkonstruktion mit Isolation aus Zellulosefasern ist eine 6 cm dicke Lehmschicht aus Lehmbauplatten mit Strohanteil eingebaut worden, ergänzt durch einen Lehmverputz. Diese Lehmplatten sorgen für das angenehme Wohnklima, für nicht zu feuchte und nicht zu trockene Luft. Viele naturbelassene Baumaterialien, wie Eichenparkett, Fermacellplatten mit Leimfarbe an den Decken, sowie Lehm- und Muschelkalkverputz an den Wänden wurden verwendet. Die strengen Anforderungen an die gute Isolation von Neubauten haben bei konventioneller Bauweise zur Folge, dass in den Räumen die Luftfeuchtigkeit schnell zu hoch ist, weil die Isolation in der Regel mit einer Dampfsperre ausgeführt ist, die keine Feuchtigkeit aufnimmt. Lehmwände können hier entscheidend das Innenklima verbessern. Sie nehmen Luftfeuchtigkeit auf, transportieren diese nach aussen und sorgen im heissen Sommer dafür, dass sich das Raumklima nicht zu stark erwärmt: so haben die Lehmwände dann eine kühlende Funktion. Die Bauherrschaft hat viele Eigenleistungen erbracht: «Es war uns wichtig, selbst Hand anzulegen am Bau unseres Hauses. Dass wir es nun als erstes Minergie-A-Haus der Schweiz zertifizieren können, freut uns ganz besonders.»


Minergie A-ECO

Auch für den Aufwand zur Herstellung des Gebäudes und zur Beschaung der Systeme und Komponenten setzt Minergie-A Limiten. Die so genannte graue Energie ist in der Grösse vergleichbar mit dem Bedarf für Heizung und Wassererwärmung eines Niedrigenergiehauses und deshalb nicht zu vernachlässigen. Deshalb sollte bereits bei der Grundkonzeption eines Hauses auf den Erstellungsaufwand geachtet werden, also beispielsweise auf die Verwendung von Materialien mit geringen Energieinhalten. Die Wärmedämmung der Aussenwände und des Daches sowie die Qualität der Fenster müssen mindestens dem Basisstandard von Minergie entsprechen. Damit deckt Minergie-A das ganze Spektrum von möglichen Lösungen ab: Hochgedämmte Häuser mit kleinen Solaranlagen sind ebenso möglich wie Bauten mit moderater Wärmedämmung mit grösseren Kollektor- oder Fotovoltaik-Anlagen. Im Vordergrund steht die Optimierung des Hauses als Gesamtsystem. Der Minergie-ECO-Standard legt besonderen Wert auf gesundheitliche und ökologische Aspekte wie optimierte Tageslichtverhältnisse, schadstofffreie und natürliche Materialien und geringe Umweltbelastung.
OrtRosshäusern
NutzungZweiparteienhaus
Planung2010-2011
Das ehemalige Waschhaus der Spinnerei Felsenau von 1880 wurde in ein Büro-Atelier und eine Wohnung in Niedrigenergiebauweise umgebaut. Das Gebäude ist denkmalgeschützt und wurde behutsam und mit natürlichen Materialien wieder Instand gesetzt. Die Büroräumlichkeiten im Erdgeschoss sind mit Eschenholz und Lehm materialisiert. Die Lehmverputze und die Zement/Lehm Rückwand sorgen für ein besonders gutes Raumklima - Luftfeuchtigkeit und Temperaturen bleiben konstant. Insbesondere in den Sommermonaten sorgt dies für eine äusserst angenehmes Arbeitsklima.
OrtFelsenau, Bern
NutzungBüro-Atelier
Planung2009
Die fünf Einfamilienhäuser der Siedlung liegen in der Nähe von Solothurn und wurden in moderner Holzrahmenbauweise mit Isolation gemäss Minergie-Standard und einem äusseren mineralischen Kalkputz errichtet.

Stampehmmauern (Pisé)
Es ist jeweils in den Häusern eine Stampflehm-Speicherwand eingebaut. Sie dienen in den Häusern als Solar-Speicherwände für das ausgeglichene Raumklima sowie als gestalterischer Raumteiler zwischen dem Wohnraum und dem Eingangsbereich.

Lehmwandheizungen
Zusätzlich zu den Ofenanlagen wurden grossteils Wandheizungen mit Ecotherm- Lehmbauelementen montiert. Die eingelegten Rohrleitungen wurden anschliessend mit Lehmgrund- und Deckputz verputzt.
OrtLüsslingen
NutzungEinfamilienhaus
Planung2006-2007
An malerischer Lage am Grabenbach im Mühlital stand lange Zeit das ehemalige Oele-Stöckli, um 1850 erbaut, in der Gemeinde Münsingen im Zustand fortschreitenden Zerfalls. Das erhaltenswerte K-Objekt erfüllte jedoch die Kriterien der neuen Besitzer, welche den Traum hatten in Ortsnähe ein kleines, baubiologisches Idyll zu verwirklichen. Das Objekt wurde nach baubiologischen und ökologischen Standards gesamtsaniert.

Der römische Warmluftofen, ein Hypokaust, ist das dominierende zentrale Element welches bis zum Dachstock reicht und im Winter das Stöckli mit angenehmer Wärme füllt. Für das angenehme Innenraumklima sorgen auch die im Riegelbau konsequent integrierten Lehmwände. Für die aufwändige Bauweise waren die geschulten Handwerker der therapeutischen Stiftung Terra Vecchia im Einsatz. Das natürliche Idyll in Holz und Lehm überzeugt auch durch viel Licht und behagliche Wärme. Im Winter genägt zweimal Einheizen mit Holz pro Tag.
OrtMünsingen
NutzungEinfamilienhaus
Planung2002
Sanierung und Umbau
Die Siedlung, welche 20 Wohneinheiten umfasst, liegt am nördlichen Zipfel der Stadt Bern. Hier, wo sich Wald und Aare, Stadt und Land die Hand geben und wo das Stadtzentrum noch bequem in 10 Minuten mit dem Velo erreichbar ist, können auch Kinder frei ihre Lebenswelt entdecken, sich austoben, das Quartier, den nahen Wald und die Aare erforschen. Damit dies nicht nur Wunschtraum bleibt, hat die Bauherrschaft Via Felsenau ihre Strukturen auf Familien in dieser Etappe ausgerichtet: neben Spielplätzen auf dem Terrain wurden im Spinnerei-Anbau (dem Gemeinschaftshaus) auch spiel- und kinderfreundliche Gemeinschaftsräume realisiert, ein Quartiersladen soll dafür sorgen, dass man auch ohne Auto einkaufen kann.

Die halbgeschossig versetzten Wohnebenen – Split-Levels – ist die Variante, die am besten zur Hanglage am Ort passt. Damit wurde spielerisch mit dem schwierigen Terrain umgegangen und nicht-alltäglicher Wohnraum geschaffen. Die Bauherrschaft machte sich auch kein grosses Kopf-zerbrechen wegen der Nachfrage: „Spezielle, durchdachte Objekte, wo das Bedürfnis ,Wohnen‘ wirklich ernst genommen wird, werden immer Absatz finden“.

Für die Via Felsenau hört „Wohnen“ nicht bei der eigenen Haustür auf: Nach wie vor ist für sie die Genossenschaft mehr als eine Rechtsform. Die Mieter sollen ihr Zusammenleben selber auch gestalten können. Mit Gemeinschaftsräumen und gemeinschaftlicher Waschküche wird der Siedlungs-Charakter gefördert - und erst noch Geld gespart.
OrtFelsenau Bern
NutzungMehrfamilienhaus
Planung2001-2002
Der Herd im Esstisch

Unter diesem Gesichtspunkt haben wir die ehemalige Bundeshausgärtnerei am Münzrain umgebaut. Wer durch die Haustür der vier Wohnungen eintritt, befindet sich unmittelbar im familiären Geschehen, in einem grossen rechteckigen Raum, der Küche, Ess- und Wohnzimmer zugleich ist. Bei der Familie ist der Gaskochherd sogar in den Esstisch integriert. Ich habe jetzt keine Küche mehr, sondern koche in der Stube», teilt ihre neue Wohnsituation den erstaunten Bekannten mit.
Auch bei den anderen drei Wohnungen ist die Küche dermassen dominant, kein Wandoder-Schrankelement trennt Herdplatten oder Kühlschrank vom Wohn- und Essbereich.Die Mutter zweier Kinder, sagt: «Die Küche ist das Lebenszentrum in jedem Haushalt, und da Kinder immer gerne in der Küche sind, macht es Sinn, wenn Küche und Wohnraum eins sind.» In den beiden oberen Stockwerken ist hingegen die Einteilung der Räume gänzlich verschieden ausgefallen, ganz nach den individuellen Wünschen der Eltern und Kinder sind einzelne Räume grösser, andere kleiner.

Individuell

Die Teilung zwischen individuellem Wohnbereich und gemeinsamem Lebensraum, wie man den Küchen-Wohnraum nennen kann, hat Prinzip: «Im Zentrum der Hausbesitzer stand die Idee, im Hause individuell leben zu können. Anderseits war es uns .ebenfalls wichtig, dazu angehalten zu sein, gewisse Räume zu teilen», umreisst unsere Bauherrin die neue Wohnphilosophie. So kommt es, dass sich die Kinder des Hauses einmal bei der einen, dann wieder bei der anderen Familie an den Mittagstisch setzen und die Familien Wochenende gemeinsam gestalten. Die Umgebung rund ums Haus wird gemeinsam genutzt. Und als Architekt zu den entsprechenden architektonischen Prinzipien: «Der Grundriss wird heute bewusst transparent gestaltet, weil Wohnen, Essen und Kochen übergreifende Beschäftigungen werden“.

Bewusste Farbakzente

Bewusst werden Farben als gestalterisches Element eingesetzt. Wir sprechen in diesem Zusammenhang von einer «Sinnlichen Erlebnisarchitektur», die neben Farbakzenten auch funktionale Elemente nicht versteckt, sondern betont: zum Beispiel eine Lüftungsleitung oder eine Stütze, die nicht eingekleidet werden.

OrtMünzrain in Bern
NutzungFamilienhaus
Planung1998
BauartBaubiologisch mit Selbstbau
Die Genossenschaft „VIA FELSENAU“ (Berner Jugend baut) war eine Gruppe engagierter junger Frauen und Männer dessen Ziel es war, sich den steigenden Wohnraumpreisen der 80er Jahre entgegenzustellen und selber günstigen Wohnraum zu erschaffen und dabei neue Formen des Bauens und des Zusammenlebens zu verwirklichen. In der Felsenau entstand so eine Siedlung nach ökologischen und baubiologischen Grundsätzen, die gemeinsam im Selbstbau errichtet wurde.
OrtFelsenau, Bern
NutzungMehrfamilienhaus
Planung1993