High-Tech in ländlicher Idylle
Die auf dem Dach installierte Solaranlage sorgt für Warmwasser, und die Solarzellen der Fotovoltaikanlage sowie die kontrollierte Lüftung und der Wasserspeichertank dafür, dass das Haus den strengen Normen des Plusenergiehauses genügt. So wird nur eine geringe Menge von holz-Pellets zur Wärmeerzeugung bei kalten Wintertagen verbrannt. Vielmehr wurden Materialien gewählt, die neben den erforderlichen guten Dämmeigenschaften auch für ein ideales, gesundes Wohnklima sorgen. Die 24 Fotovoltaik-Paneele erzeugen insgesamt etwa 4000 Kilowattstunden Strom pro Jahr. Die beiden Wechselrichter machen aus Gleichstrom Wechselstrom, der in das öffentliche Stromnetz eingespeist wird. Die Komfortlüftung mit Erdregister, Wärme-Rückgewinnung, Enthalpietauscher und sommerlichem Bypass sorgt für behagliches Raumklima. In der Hauptwasserleitung befindet sich das Grander-Gerät zur Vitalisierung des Trink- und Heizungswassers.



Konstruktion
Hinter der verschalten Holzständerkonstruktion mit Isolation aus Zellulosefasern ist eine 6 cm dicke Lehmschicht aus Lehmbauplatten mit Strohanteil eingebaut worden, ergänzt durch einen Lehmverputz. Diese Lehmplatten sorgen für das angenehme Wohnklima, für nicht zu feuchte und nicht zu trockene Luft. Viele naturbelassene Baumaterialien, wie Eichenparkett, Fermacellplatten mit Leimfarbe an den Decken, sowie Lehm- und Muschelkalkverputz an den Wänden wurden verwendet. Die strengen Anforderungen an die gute Isolation von Neubauten haben bei konventioneller Bauweise zur Folge, dass in den Räumen die Luftfeuchtigkeit schnell zu hoch ist, weil die Isolation in der Regel mit einer Dampfsperre ausgeführt ist, die keine Feuchtigkeit aufnimmt. Lehmwände können hier entscheidend das Innenklima verbessern. Sie nehmen
Luftfeuchtigkeit auf, transportieren diese nach aussen und sorgen im heissen Sommer dafür, dass sich das Raumklima nicht zu stark erwärmt: so haben die Lehmwände dann eine kühlende Funktion. Die Bauherrschaft hat viele Eigenleistungen erbracht: «Es war uns wichtig, selbst Hand anzulegen am Bau unseres Hauses. Dass wir es nun als erstes Minergie-A-Haus der Schweiz zertifizieren können, freut uns ganz besonders.»



Minergie A-ECO
Auch für den Aufwand zur Herstellung des Gebäudes und zur Beschaung der Systeme und Komponenten setzt Minergie-A Limiten. Die so genannte graue Energie ist in der Grösse vergleichbar mit dem Bedarf für Heizung und Wassererwärmung eines Niedrigenergiehauses und deshalb nicht zu vernachlässigen. Deshalb sollte bereits bei der Grundkonzeption eines Hauses auf den Erstellungsaufwand geachtet werden, also beispielsweise auf die Verwendung von Materialien mit geringen Energieinhalten. Die Wärmedämmung der Aussenwände und des Daches sowie die Qualität der Fenster müssen mindestens dem Basisstandard von Minergie entsprechen. Damit deckt Minergie-A das ganze Spektrum von möglichen Lösungen ab: Hochgedämmte Häuser mit kleinen Solaranlagen sind ebenso möglich wie Bauten mit moderater Wärmedämmung mit grösseren Kollektor- oder Fotovoltaik-Anlagen. Im Vordergrund steht die Optimierung des Hauses als Gesamtsystem. Der Minergie-ECO-Standard legt besonderen Wert auf gesundheitliche und ökologische Aspekte wie optimierte Tageslichtverhältnisse, schadstofffreie und natürliche Materialien und geringe Umweltbelastung.




