Das um ca. 1900 Bauernhaus steht in der Dorfkernzone von Gempenach im Seeland und ist als schützenswertes Gebäude im Bauinventar aufgeführt. Es wurde lange nicht mehr bewirtschaftet. Aus den amtlichen Unterlagen geht hervor, dass der Wohntrakt im Jahr 1986 zur Mietwohnung umgebaut wurde. Ansonsten blieb der Wirtschaftstrakt unangetastet und diente nur als Abstell- und Entsorgungsraum. Ohne Unterhaltsarbeiten und Investitionen ist der Wirtschaftstrakt heute durch Feuchte und das undichte Dach besonders schlecht erhalten.
Im Laufe der Substanzanalyse wurden die statischen Schwachstellen des Bestandes ermittelt. Gerissene Massivwände mit Fundamentsabsenkungen, morsche Balken und Stützen bestimmen den Aufwand zur Erhaltung des Gebäudes. Abfangungen, Verstärkungen und Teilerneuerungen der statischen Konstruktion hob das benötigte Investitionsbudget an. Eine Raumlösung nach heutigen Bedürfnissen mit viel Tageslicht und eine hohe Wohnqualität, eine energetische Sanierung sowie die Konzeption einer nachhaltige Haustechnik war das Ziel des Projekts. In Zusammenarbeit mit der kantonalen Denkmalpflege und der Bauherrschaft arbeiteten wir ein feingliedriges Raum- und Fassadenkonzept aus, in dem die ursprünglichen Strukturen in den Originalzustand zurückgeführt wurden. Das Projekt wurde bewilligt und wartet nun auf das Startzeichen
zur Umsetzung durch die Bauherrschaft.