aus dem Jurybericht
Der Vorschlag löst die Aufgabe der räumlichen Verdichtung des sensiblen Ortes auf hervorragende Art und Weise. Nicht nur die räumliche Integration der Neubauten in die Situation ist gelungen, auch die vorgeschlagenen nachbarschaftlichen Wohnformen sind sehr interessant.
Die Neubauten fügen sich sorgfältig, präzise und sanft in den gewachsenen Ortskern ein: In der Körnung, in der Setzung, im Erhalten vom historischem Bestand sowie in der Struktur der Zwischenräume. Die Gebäude und deren Ausrichtungen tragen weiterhin zur Identität des Ortskerns bei und wird so Teil des Ortsbildschutzes. Offene Ränder, Weite und Nähe gewähren auch in Zukunft regelmässige Einblicke in das Innere der Bebauung. Der Projektvorschlag erzählt die Geschichte des Ortskerns weiter. Rundherum reiht sich die eher jüngere Siedlungsentwicklung auf, die eher kubisch, gerastert und grossformatig wirkt.
Die geschickte Grundrisskonzeption ermöglicht eine äusserst hohe Flexibilität sowohl während der Planung wie auch später im Betrieb. So kann beispielsweise noch während der Planung auf verändernde Marktlagen reagiert und der Wohnungssplitt angepasst werden. Die flexiblen Grundrisse mit nutzungsneutralen Zimmern und minimierten Erschliessungsflächen sprechen eine breite Zielgruppe an und sorgen dadurch für ein geringes Leerstandsrisiko. Sämtliche Wohnungen überzeugen durch die fliessenden Raumsequenzen mit mindestens zweiseitiger Ausrichtung. Die Setzung und Erschliessung der Gebäude fördern ein nachbarschaftliches Wohnen, durch die Ausrichtungen der Wohnungen bleibt die Privatsphäre gewährt. Jede Wohnung profitiert von Ausblicken in die qualitätsvolle Umgebung und Aussenräume.
aus dem Jurybericht
Die Fassade wird als Holzkonstruktion vorgeschlagen und nimmt gestalterisch Bezug auf das Bauernhaus. Sockel, Vordächer und vertikale Elemente des Bauernhauses werden aufgenommen und neu interpretiert. Vertikale Fensterleibungen und horizontale Vordächer unterteilen die Fassaden und stellen den Witterungsschutz sicher. Ein massiver Sockel löst konstruktiv und gestalterisch den Übergang zur Topografie. Diese subtil gestalterischen Elemente sind gelungen und tragen hervorragend dazu bei, dass sich die Neubauten gut in die gewachsene Situation einfügen.
Das entwickelte Freiraumkonzept reagiert stark auf den Bestand und die vorhandenen atmosphärischen sowie räumlichen Qualitäten. Der Bestandsgarten mit den drei prägenden Einzelgehölzen des alten Bauernhauses wird erhalten und funktional umgedeutet. Zukünftig dient er der Siedlung als grüne Spieloase und beschatteter Erholungsort. Das wirksame Ensemble Bestandsgebäude und Garten wird so erhalten. Auch der Schauseite zur Talacherstrasse wird wie bestehend ein Bauerngarten vorgelagert. Hier kann sich die Siedlungsgemeinschaft treffen und gemeinsam gärtnern.
aus dem Jurybericht
Das Potential der Integration des Bauernhauses und der Kapelle wurde genutzt, um ein eigenständiges Ensemble aus alt und neu zu gestalten. Der vielfältig gestaltete Freiraum ist wesentlicher Teil der hohen Qualität des Wohn- und Lebensraums an diesem speziellen Ort.